Hervorragendes Konzert mit Orchester am Singrün
Begeistertes Publikum in der Realschule
Viechtach (mai). Die Viechtacher Musikparty machte sich zu ihrem 20. Geburtstag im vergangenen Jahr
jetzt ein ganz besonderes Geschenk. Das Orchester am Singrün aus Regensburg gab am Samstagabend vor
gut 170 Zuhörern in der Realschulaula ein eindrucksvolles Symphonieknzert.
Das Konzert sollte ein Dankeschön für die vielen Teilnehmer der Musikparty sein. Und deshlab waren
am Samstag ganz viele kleine Gäste anwesend, die den Stücken aufmerksam lauschten.
Under der Leitung des Dirigenten Lutz Landwehr von Pragenau begann das knapp 50-köpfige Orchester
mit der kleinen Symphonie G-Dur op. 44 von Hans Pfitzner. Pfitzner, einer der bedeutendsten Komponisten
jener Generation, die aus der Spätromantik hervorgegangen ist und die Musik in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts entscheident mitgeprägt hat, komponierte das Stück im Jahre 1939. Mal langsam und sanft,
dann wieder heiter und schweungvoll und immer etwas schwebend und verträumt spielten die Musiker souverän
die vier Sätze des Werkes.
Es folgte das Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur KV 299 von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Solisten
traten dabei Anette Hornsteiner an der Harfe und Nicola Wiebe an der Flöte auf. Die beiden Damen ernteten
für ihre gefühlvolle Inszenierung rauschenden Applaus. Mozart schuf das Werk zu Beginn seines Aufenthalts
in Paris im Jahre 1778. Das Stück ist außergewöhnlich schwerelos und heiter, es lädt die Zuhörer zum Schwelgen
und Genießen ein.
Nach der Pause folgte die Symphonie Nr. 5 B-Dur D485 von Franz Schubert. Deutlich ist der Einfluss von Mozart
und Haydn zu spüren. Allerdings findet Schubert durch seine unbekümmerte Natürlichkeit und seine Einfachheit,
die so gar nichts Gekünsteltes an sich hat, sowie durch seine einzigartigen Melodien seinen eigenen Stil.
Das Orchester begeisterte die Zuhörer durch sein äußerst gefühlvolles und perfekt harmonisches Zusammenspiel
sowie ihre Freude und Leidenschaft an der Musik. Deshalb forderte das Publikum auch mit lang anhaltendem
Applaus eine Zugabe, der Dirigent Lutz Landwehr von Pragenau und seine Musiker mit Gustav Mahlers Adagio
aus seiner 5. Symphonie auch gerne nachkamen.
Ein besonders Lob ist aber nicht nur dem Dirigenten, der den Abend sehr kindgerecht und spontan gestaltete,
und seinen Musikern auszusprechen, sondern in großen Maßen auch den vielen Kindern, die das knapp
zweieinhalbstündige Konzert äußerst aufmerksam, vorbildhaft und leise verfolgt hatten. Während der
Pause nahmen einige der jungen Gäste auch das Angebot der Musiker an und probierten sich auf verschiedenen
Musikinstrumenten oder stellten Fragen dazu.
Das Orchester am Singrün, zu dem auch der Viechtachter Musiklehrer und Mitorganisator der Musikparty,
Michael Pollwein, gehört, spielt meist nur zwei Konzerte im Jahr. Im März 2006 feiert es sein 20-jähriges
Jubiläum mit einem großen Konzert in der Dreieinigkeitskirche in Regensburg.
(Abdruck aus dem Bayerwald-Echo, Juli 2005)