Wöllershof

Krönung für Sinfoniekonzert

Bravouröser Auftritt von 24-jährgem Geigertalent

Mit donnerndem Applaus und Bravorufen dankte das Publikum dem 24-jährigen Regensburger Geigertalent Benedikt Wiedmann, der am Samstag mit seinem wertvollen Gagliano-Instrument das achte Sinfoniekonzert des "Orchesters am Singrün" mit dem Violinkonzert von Jean Sibelius krönte. Unter Leitung von Dirigent Lutz Landwehr von Pragenau war das Gastspiel im voll besetzten Festsaal des Berzirkskrankenhauses wieder ein voller Erfolg.

Der große Konzertabend erfreute neen dem Violinkonzert mit WErken von Maurive Rabel und Johannes Brahms. Die Veranstalung bewies erneut, dass Musik wahre Medizin ist, und ein Bezirkskrankenhaus nicht an den Rand, sondern in die Mitte des gesellschaftlichen Lebens gehört.

Für die Klinikleitung hatte Pflegedienstleiter Ludwig Biller das Orchester und Hunderte von Gästen begrüßt. Der Redner entschuldigte Ärtzlichen Direktor Dr. Heribert Fleischmann, der Urlaub auf Sri Lanka machte. Die Riege der Ehrengäste führte Bezirkstagspräsident Rupert Schmid mit seiner Frau Heimbke an.

(Abdruck aus "Der neue Tag" vom 18.02.2008)

Von Feengärten und der Weite Finnlands

"Orchester am Singrün" spielt im Festsaal Wöllershof Werke von Ravel, Sibelius und Brahms

Wöllershof.

Ein Bezirkskrankenhaus als gesellschaftlicher Treffpunkt, als regelmäßiger und gut besuchter Veranstalungsort für kulturelle Highlights. Das gibt es wohl nicht oft, aber in Wöllershof ist es schon selbstverständlich. Zum achten Mal gastierte das Regensburger Laienorchester "Am Singrün" unter der Leitung von Lutz Landwehr von Pragenau im akustisch perfekten Festsaal.

Hunderte von Besuchern genossen einen großen Konzertabend mit Werken von Ravel, Sibelius, Brahms. Sie lernten nebenbei noch die große Geigerhoffnung der Bezirkshauptstadt, den gerade mal 24-jährigen Benedikt Wiedmann, kennen.

Ravels Kinderstücke

Klangmalerisch märchenhaften Eindrücke hinterließen Maurice Ravels Kinderstücke "Ma Mère l'Oye" - gab die große Streicherfraktion. Die Streicherfraktion gab dabei ein samtig-weiches, transparentes und fein differenziertes Bild ab.

Durch die Führungsmelodie der Flöte entfalten sich paradiesische Eindrücke, und beim Dialog der "schönen" Klarinette mit dem "biestigen" und selten zu hörenden Kontrafagott auch skurrile Momente, bis ein effektvolles Harfenglissando das Ungeheuer in eine feschen Prinzen verwandelte, und der Gang durch den Feengarten das Musikmärchen beendete. In die Weite Finnlands enführte anschließend Benedikt Wiedmann voller Energie das Publikum. Beim einzigen und heute so beliebte Violinkonzert von Jean Sibelius räumte das Orchester dem Solisten räumlich die absolute Starrolle ein. Der mehrfach preisgekrönte Wiedmann, der in diesen Tagen von der Musikhochschule Detmold nach Zürich wechselt, wusste mit seinem Gagliano-Instrument und seinem kraftvollen virtuosen Spiel die drei Sätze sicher auszufüllen. Größte Wirkung erzielte der rasend wilde Finalsatz mit den trommelnden Celli, die sich als dunkle tragende Kraft immer wieder bewährten. Temperamentvoll und gestenreich, Luftsprünge und geballte Faush inclusive, führte Lutz Landwehr von Pragenau seine Singrüner schließlich durch die groß angelegte zweite Symphonie von Johannes Brahms.

Opulentes Naturbild

Der schwermütige Komponist zeichnet hier dem Hörer ein opulentes Naturbild voller positiver Eindrücke. Sie wurden vom Orchester plastisch gezeichnet und ermöglichten einen Ausblick auf die kommenden Jahreszeiten. Zum tosenden Schlussapplaus stellte der Dirigent in charmanter Hilflosigkeit fest: "Wenn Sie weiterhin so zahlreich erscheinen wie bisher, werden wir wohl immer wieder kommen müssen."

Er entschuldigte sich dafür, dass das Riesenmusikprogramm die Einstudierung einer Zugabe wieder einmal nicht erlaubt habe. Das Publikum verzeiht das wie immer gern - und freut sich auf nächstes Jahr.

(Abdruck aus "Der Neue Tag" vom 20.02.2008)